Weniger als 10 Prozent der globalen Unternehmen berichten über Business Ethics KPIs laut neuem EcoVadis Anti-Korruptionsbericht

November 20, 2018 Pia Pinkawa

Einzigartiges Forschungsprojekt analysiert die Bemühungen von mehr als 20.000 Unternehmen bei der Bekämpfung von Korruption, Bestechung und Betrug

PARIS/NEW YORK – 20. November 2018EcoVadis, der weltweit vertrauenswürdigste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, hat eine neue Anti-Korruptionsstudie veröffentlicht, die berichtet, wie Unternehmen mit kritischen ethischen Fragen wie Bestechung und Betrug umgehen. Die wichtigste Erkenntnis der Analyse: Der weltweite Durchschnitt der EcoVadis-Bewertung im Bereich Geschäftsethik liegt bei 42,4, was darauf hindeutet, dass die meisten Unternehmen einen reaktiven, unstrukturierten Ansatz zur Bekämpfung von Korruptionsrisiken verfolgen.

Der Bericht basiert auf mehr als 20.000 Unternehmensbewertungen, die EcoVadis von Januar 2017 bis Juni 2018 in 100 Ländern und 150 Branchen durchgeführt hat. Die Leistung wird sowohl für kleine Unternehmen (26-999 Mitarbeiter) als auch für große Unternehmen (1000+ Mitarbeiter) auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet, wobei Werte unter 45 für mittlere bis hohe Risiken und Werte unter 25 für sehr hohe Risiken stehen. Ausgewählte Highlights aus der Analyse von EcoVadis sind unter anderem:

  • Nordamerikanische und europäische Unternehmen sind weltweit führend im Bereich Geschäftsethik mit Bewertungen von über 45, was darauf hindeutet, dass sie die proaktivsten und strukturiertesten im Umgang mit Fragen der Geschäftsethik sind. 56 Prozent der Unternehmen in Nordamerika und 51 Prozent in Europa haben eine formelle Politik zur Bekämpfung der Korruption, wahrscheinlich aufgrund des jeweiligen regulatorischen Umfelds, das eine größere Kontrolle, Offenlegungspflichten und Sanktionen mit sich bringt.
  • Die Geschäftswelt muss sich genauer mit den Best Practices zur Risikominderung befassen. Zwischen den Methoden zur Korruptionsbekämpfung bestehen große Unterschiede. Whistleblowing ist die häufigste Best Practice, gefolgt von Schulungen zur Korruptionsbekämpfung und Audits von internen Kontrollprozessen. Andere grundlegende Maßnahmen sind noch sehr selten vorhanden, wie z.B. Korruptions-Risikobewertungen: Nur vier Prozent der Unternehmen in Nordamerika und Europa wenden diese Methode an – und nur zwei Prozent in China, Lateinamerika und AMEA.
  • Die Berichterstattung über Fragen der Geschäftsethik ist nach wie vor sehr selten. Im Durchschnitt berichten weniger als 10 Prozent der Unternehmen weltweit über Business Ethics KPIs. Bei den nordamerikanischen Unternehmen liegt dieser Wert leicht höher (12 Prozent).
  • Der Bereich Finanzen und Versicherungen (49,9) ist die führende Branche bei der Einführung von Best Practices. Die Energieübertragung und -erzeugung (50,2) hatte den höchsten durchschnittlichen Branchenwert, gefolgt von der Informations- und Kommunikationstechnologie (47,7), der Immobilienwirtschaft (47,7) sowie der Rechts- und Beratungsbranche (46,4).
  • Großhandel, Transport und Lagerung, Baugewerbe sowie die Leicht- und Schwerindustrie lagen alle unter dem weltweiten Durchschnitt (42,2), was darauf hindeutet, dass diese Branchen ein hohes Risiko für Korruption, Bestechung und Betrug darstellen.

„Während die meisten Unternehmen die Antikorruptionsrichtlinien durch einen Verhaltenskodex formalisieren, machen nur wenige den nächsten Schritt und implementieren interne Kontrollmaßnahmen. Schriftliche Rahmenbedingungen sind ein guter Ausgangspunkt, aber sie reichen nicht aus, um alle Korruptionsrisiken zu minimieren, die verheerende Auswirkungen auf das Ergebnis und den Ruf von Unternehmen haben können, wenn sie nicht berücksichtigt werden“, sagte Pierre-Francois Thaler, Co-CEO von EcoVadis. „Um diese Probleme effektiv anzugehen, müssen Führungskräfte ein ganzheitliches und strukturiertes Programm zur Risikominderung einsetzen, das Transparenz fördert, die Zusammenarbeit bei Leistungsverbesserung fördert und alle Beteiligten in die Verantwortung nimmt.“

Zeitlich fällt die Studie mit der neuen Richtlinie des U.S. Foreign Corrupt Practices Acts und der Ausweitung von Sapin II in Frankreich zusammen, die Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 100 Millionen Euro zur Umsetzung von Anti-Korruptionsprogrammen verpflichtet. Seit Inkrafttreten des Gesetzes hat sich die Leistung französischer Unternehmen in Bezug auf Richtlinien (mit einer Steigerung der Akzeptanz dieser Praxis von 44 auf 49 Prozent) und Maßnahmen (mit einer Steigerung von 30 auf 36 Prozent) deutlich verbessert, sowie leicht bei der Berichterstattung (mit einer Steigerung der Akzeptanz von 11,8 auf 12,5 Prozent).

Korruption wird nach der EcoVadis-Methodik im Allgemeinen definiert als jede Art von Missbrauch anvertrauter Macht am Arbeitsplatz zu privaten Zwecken in Form von Bestechung, Interessenkonflikten, Betrug und/oder Geldwäsche.

Um mehr über die weltweiten Anti-Korruptionsmaßnahmen zu erfahren, laden Sie die Studie “The Fight Against Corruption: Insights Into Ethical Performance in Global Supply Chains” hier herunter.

Über EcoVadis

EcoVadis ist der weltweit zuverlässigste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings und intelligenten und kollaborativen Tools zur Leistungssteigerung für globale Lieferketten. EcoVadis‘ einfach zu handhabende und umsetzbare Nachhaltigkeits-Scorecards, die von einer leistungsstarken Technologieplattform und einem globalen Team von CSR-Experten unterstützt werden, bieten detaillierte Einblicke in ökologische, soziale und ethische Risiken in 190 Einkaufskategorien und 150 Ländern. Branchenführer wie Johnson & Johnson, Verizon, L’Oréal, Subway, Nestlé, Salesforce, Michelin und BASF gehören zu den mehr als 50.000 Unternehmen im EcoVadis-Netzwerk, die alle mit einer einzigen Methodik arbeiten, um Nachhaltigkeitsleistungen zu bewerten, Zusammenarbeit und Markenschutz zu verbessern und Innovation zu fördern. Erfahren Sie mehr auf ecovadis.com, Twitter, LinkedIn oder Xing.

###

Pressekontakt

EcoVadis SAS

David McClintock, Marketing Director

+33 6 03 77 84 74, dmcclintock@gmail.com

 

Über den Autor

Pia Pinkawa

Als externe freiberufliche Expertin für nachhaltige Lieferketten, Kommunikation und Marketing unterstützt Pia EcoVadis in der deutschsprachigen Region. Sie ist zertifizierte interkulturelle Trainerin, Germanistin und Italianistin mit journalistischem Hintergrund und hat mehr als 7 Jahren Erfahrungen in den Bereichen verantwortungsvolle Beschaffung und globale Lieferketten.

Bei LinkedIn folgen Mehr Inhalte von {{noun}}
Vorheriger Artikel
EcoVadis unterstützt „Global Survey on Sustainability and the SDGs“

Vor drei Jahren verabschiedete die UN Vollversammlung die Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable...

Nächster Artikel
EcoVadis unterstützt die von der Foundation for the Global Compact und sieben Organisationen der Vereinten Nationen durchgeführten Due Dilig

Die dreijährige Partnerschaft bietet allen acht UN-Organisationen eine erhöhte Transparenz hinsichtlich der...