Die 5 entscheidenden Kriterien zur Auswahl einer Bewertungslösung für Lieferanten

April 27, 2022 DE EcoVadis DE

Angesichts anhaltender und beispielloser Störungen sind Lieferketten zunehmend Nachhaltigkeitsrisiken ausgesetzt, die, wenn sie nicht wirksam gemanagt werden, ein Unternehmen erhöhten Betriebskosten, erheblichen finanziellen Strafen und einem langfristigen Reputationsschaden aussetzen können. Wie unser aktueller Barometer Report aufzeigt, können diejenigen Unternehmen, die diese Risiken nicht nur angehen sondern  proaktiv Nachhaltigkeit in ihrer gesamten Lieferkette vorantreiben, ihren Umsatz steigern,  Mitarbeiter- und Kundentreue stärken und zum strukturellen Wandel ihrer Branchen beitragen.

Die isolierten Bemühungen vieler Unternehmen, obwohl oft gut gemeint, können leicht dazu führen, dass wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit in der Lieferkette übersehen werden, Lieferanten entweder unterfordert oder mit Anfragen überlastet werden, und es zu Doppelarbeit kommt. Führende Beschaffungsteams haben festgestellt, dass ein integrierter, ganzheitlicher Ansatz zur Lösung vieler dieser Probleme beitragen kann. Ein zentralisiertes Programm für die Überwachung und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung kann nicht nur Risiken proaktiv aufzeigen, sondern auch Lieferanten dabei helfen, sich auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begeben oder weitere Fortschritte zu machen. In den letzten Jahren sind zwar eine Reihe von Lösungen für den Aufbau eines effektiven nachhaltigen Beschaffungsprogramms entstanden, aber nicht alle sind gleich.

Hier sind fünf entscheidende Kriterien, die Sie bei der Auswahl einer Bewertungslösung zur Nachhaltigkeitleistung von Lieferanten für Ihr Unternehmen berücksichtigen sollten:

1. Kriterium: Werden Risiken in einem umfassenden Spektrum von Branchen und Regionen abgedeckt?

Unabhängig von Ihrer Branche beschaffen Sie wahrscheinlich in Dutzenden oder sogar Hunderten von Einkaufskategorien, insbesondere wenn Sie Ihren indirekten Spend berücksichtigen. Ihr Unternehmen hat möglicherweise nur geringe Kenntnisse über die mit der Nachhaltigkeit verbundenen Risiken in einigen dieser Branchen, die je nach Geschäftstätigkeit sehr unterschiedlich sein können (z. B. Arbeitsrisiken in der verarbeitenden Industrie, Umweltrisiken in der chemischen Industrie, ethische Risiken in der Bergbauindustrie usw.). Darüber hinaus hat jeder Sektor sein eigenes regulatorisches Umfeld, das je nach Region sehr unterschiedlich sein kann. 

Eine effektive Lösung sollte diese Komplexität bei der Bewertung und Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten berücksichtigen. Sie sollte auch Tools zur Verfügung stellen, die es Unternehmen ermöglichen, sich über die neu entstehenden Risiken in der Lieferkette und die raschen regulatorischen Änderungen, die sich auf Lieferanten in den verschiedensten Branchen und Ländern auswirken, auf dem Laufenden zu halten. EcoVadis IQ integriert beispielsweise diese umfassenderen strukturellen Faktoren in Ihrer Lieferantenkartierung und verschafft Ihnen so die nötige vorausschauende Intelligenz, um ethische, soziale und ökologische Risiken in Ihrer gesamten Lieferantenbasis proaktiv zu managen und Ihre Bemühungen auf Hochrisikolieferanten zu konzentrieren.

2. Kriterium: Werden Risiken in einem umfassendes Spektrum von Nachhaltigkeitsthemen abgedeckt? 

Obwohl Themen wie die Reduzierung von C02-/Treibhausgasemissionen ihren Platz an der Spitze der Unternehmensagenda gefestigt haben, hat die COVID-19-Pandemie die Wechselbeziehung von Nachhaltigkeitsthemen und die Notwendigkeit, sie ganzheitlich anzugehen, noch verstärkt. Während Unternehmen sich zwangsläufig auf die wesentlichen Probleme konzentrieren, die durch ihre Geschäftsaktivitäten und Betriebsstandorte definiert sind, müssen sie zur gleichen Zeit auch die gesamte Bandbreite der Risiken berücksichtigen, die in ihrer Lieferkette vorhanden sind.

Eine effektive Lösung zur Überwachung der Nachhaltigkeit umfasst Kriterien zur Bewertung dieser verschiedenen Risiken - von moderner Sklaverei über Antidiskriminierung bis hin zu Produktverwendung und End-of-Life-Praktiken. Sie sollte auch mit der zunehmenden Zahl von Standards und Initiativen abgestimmt sein, die Unternehmen dazu verpflichten oder ermutigen, über ein umfassendes Spektrum von Themen zu berichten. So werden bei den EcoVadis Ratings 21 Nachhaltigkeitskriterien in vier Kernthemenbereichen - Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung - berücksichtigt, um zu gewährleisten, dass alle Risiken bewertet werden. Sie basieren auf führenden Standards wie der Global Reporting Initiative, dem Global Compact der Vereinten Nationen und ISO 26000 - und berücksichtigen über 500 nachhaltigkeitsbezogene Vorschriften.

3. Kriterium: Werden ganzheitliche Leistungsvergleiche und umsetzbare Erkenntnisse gezogen?

Lieferantenbewertungen allein reichen nicht mehr aus. Damit Bewertungsdaten zur Verbesserung wichtiger Nachhaltigkeitsthemen verwendet werden können, müssen sie so aufbereitet sein, dass sie für Beschaffungsteams und Lieferanten gleichermaßen verständlich, vergleichbar und umsetzbar sind. Um Risiken effektiv zu managen und Chancen zu erkennen, müssen Beschaffungsteams in der Lage sein, die folgenden Fragen zu beantworten: Wie schneiden Lieferanten bei Nachhaltigkeitsthemen im Vergleich zu Mitbewerbern ab? Was ist die Norm für die Branche oder die Region, in der sie tätig sind? Verbessern sie ihre Leistung im Laufe der Zeit?

Lösungen zur Quantifizierung und zum Benchmarking der Nachhaltigkeitsleistung (z. B. durch Ratings oder Scores) ermöglichen es den Beschaffungsteams - und ihren Lieferanten -, der "Compliance-Falle" zu entkommen, in der sie nur unzureichende und sporadische Verbesserungen vornehmen, und die Erkenntnisse zu nutzen, um sinnvolle und dauerhafte Auswirkungen zu erzielen. Mit den aus dem Benchmarking gewonnenen Erkenntnissen können Einkaufsteams Ziele und Grenzwerte festlegen, um Lieferanten zu motivieren und ihnen zu helfen, Verantwortung für ihre eigene Leistung zu übernehmen. Die EcoVadis Lösung ermöglicht es Einkaufsteams beispielsweise, in Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten Korrekturmaßnahmenpläne zu entwickeln, den Fortschritt zu verfolgen und schließlich denjenigen, die erhebliche Verbesserungen erzielen, Anerkennung und Belohnung zukommen zu lassen.

4. Kriterium: Wie einfach kann die Bewertungslösung in bestehende Beschaffungsprozesse integriert werden?

Um Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Beschaffungsfunktion Ihres Unternehmens zu bringen, müssen Sie in der Lage sein, sie in alle Prozesse einzubinden, einschließlich der Beschaffung, des Onboardings, der Ausschreibungen und Angebotseinholungen, des Lieferantenbeziehungsmanagements, der Auftragsvergabe und der jährlichen Überprüfungen. 

Angesichts der sich beschleunigenden digitalen Transformation der Lieferketten wird es entscheidend sein, eine Lösung zu finden, die es Ihnen ermöglicht, wichtige Metriken und Erkenntnisse in bestehende Software-Suiten für das Liefermanagement zu integrieren.  Im Idealfall verfügt die von Ihnen gewählte Lösung über eine Plattform, die mit führender Enterprise Resource Planning-Software - wie SAP Ariba Risk Aware, Coupa Spend Management, Synertrade und Jaggaer - und anderen standardmäßig für das Risikomanagement verwendeten Anwendungen integriert ist, um Zeit und Kosten zu sparen. 

5. Kriterium: Wie sieht die Unterstützung beim Change Management aus? 

Eine erstklassige Bewertungs- und Überwachungsplattform allein kann den Nachhaltigkeitsansatz der meisten Unternehmen in ihrer Wertschöpfungskette nicht allein verändern. Um Nachhaltigkeit tiefgreifend zu verankern, müssen Unternehmen auch ihre Managementprozesse umgestalten, neue Strategien integrieren und die Kapazitäten ihrer Zulieferer ausbauen.

Wählen Sie einen Lösungsanbieter, der nicht nur internes Fachwissen im Bereich Programmmanagement bietet, sondern auch Zugang zu einem Experten-Netzwerk hat, mit denen Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategien verfeinern und Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen können.

Im Idealfall sollte die von Ihnen gewählte Lösung über eine Plattform für den Kompetenzaufbau der Lieferanten verfügen, wie z. B. die EcoVadis Academy, die umfassende E-Learning-Kurse anbietet, um Lieferanten bei der bei der Umsetzung eines breiten Spektrums anspruchsvoller Nachhaltigkeitsthemen zu helfen. Die Nutzung solcher Ressourcen ist von entscheidender Bedeutung, wenn Ihr Unternehmen den Einfluss auf die gesamte Lieferkette vergrößern und die Wertschöpfung steigern möchte.

Zusammenfassung

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen für das Nachhaltigkeits- und Risikomanagement. Die effektivste Lösung bietet Ihnen jedoch die Metriken und umsetzbaren Einblicke, die Sie benötigen, um Lieferanten über Branchen und globale Regionen hinweg zu verfolgen und einzubinden. Neben einer geeigneten Online-Plattform, die Sie zum Vergleich der Lieferantenleistung, zur Ermittlung von Chancen und zur Kontaktaufnahme mit neuen Handelspartnern nutzen können, sollten Sie in der Lage sein, diese Metriken und Erkenntnisse direkt in Ihre bestehenden Beschaffungsprozesse zu integrieren. Letztendlich kann ein nachhaltiges Beschaffungsprogramm nur dann effektiv sein, wenn es von allen Beteiligten mitgetragen wird. Stellen Sie sicher, dass Sie eine Lösung wählen, die es Ihnen ermöglicht, dies sowohl innerhalb Ihres Unternehmens als auch mit Ihren Lieferanten aufzubauen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie die Lösungen von EcoVadis Ihr Unternehmen beim Aufbau eines effektiven nachhaltigen Beschaffungsprogramms unterstützen können, kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch.

Dieser Artikel basiert auf dem Whitepaper 5 Kriterien zur Auswahl einer Bewertungslösung für Lieferanten. 

Über den Autor

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EcoVadis ist der weltweit zuverlässigste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings und intelligenten, kollaborativen Tools zur Leistungssteigerung für globale Lieferketten. EcoVadis‘ einfach zu handhabende und umsetzbare Nachhaltigkeits-Scorecards, die von einer leistungsstarken Technologieplattform und einem globalen Team von CSR-Experten unterstützt werden, bieten detaillierte Einblicke in ökologische, soziale und ethische Risiken in 200 Einkaufskategorien und 175 Ländern. Branchenführer wie Johnson & Johnson, Verizon, L’Oréal, Subway, Nestlé, Salesforce, Michelin und BASF gehören zu den mehr als 100.000 Unternehmen im EcoVadis-Netzwerk, die alle mit einer einzigen Methodik arbeiten, um Nachhaltigkeitsleistungen zu bewerten, die Zusammenarbeit und den Schutz ihrer Marken zu verbessern und Innovation zu fördern.

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