Nachhaltigkeitsleistung nimmt zu - EcoVadis veröffentlicht sechste Ausgabe des Business Sustainability Risk & Performance Index

EcoVadis Index: Nachhaltigkeitsleistung nimmt zu, da immer mehr Unternehmen auf vorhandenen Grundlagen aufbauen, um Risikominderung und Widerstandsfähigkeit der Lieferkette voranzutreiben

Mehr als 65 % der Unternehmen erreichten eine "moderate" oder bessere Bewertung; Arbeits- und Menschenrechte weiterhin stark, während das Thema nachhaltige Beschaffung einen rückläufigen Trend umkehrt.

PARIS & NEW YORK – 4. Oktober 2022 – Unternehmen aller Größenordnungen auf der ganzen Welt haben ihre Nachhaltigkeitsleistung in den letzten fünf Jahren verbessert. Diese und weitere Erkenntnisse finden sich in der sechsten Ausgabe des jährlichen Business Sustainability Risk & Performance Index, der heute vom Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen EcoVadis veröffentlicht wurde. Mehr Unternehmen als je zuvor beteiligen sich an Nachhaltigkeitsratings. EcoVadis verzeichnete von 2017 bis 2021 einen Zuwachs von 61 % bei der Anzahl der Ratings, und im Jahr 2021 war erstmals mehr als die Hälfte aller Unternehmen mehrfach bewertet.

Der diesjährige Index basiert auf den Daten zur Nachhaltigkeitsleistung von über 83.000 Bewertungen von fast 53.000 Unternehmen in 800 Wertschöpfungsketten, die von EcoVadis zwischen 2017 und 2021 bewertet wurden. Die Unternehmen werden anhand von 21 Nachhaltigkeitskriterien in vier Themenbereichen bewertet: Umwelt, Arbeit und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. Die Bewertung reicht von null bis 100 und ist in die folgenden Leistungsstufen eingeteilt: unter 25 steht für ungenügend (hohes Risiko), 25-44 für unvollständig (mittleres Risiko), über 45 für moderate und über 65 für fortgeschritten.

Mehr als 65 % der Unternehmen erreichen ein Leistungsniveau von moderat oder besser, gegenüber 50 % im Jahr 2017. Gleichzeitig sank der Anteil der Unternehmen mit unvollständiger Nachhaltigkeitsleistung von 45 % im Jahr 2017 auf 32 % im Jahr 2021.

„Der zunehmende Regulierungsdruck und die anhaltenden Störungen in der Lieferkette rücken die Nachhaltigkeitsrisiken stärker ins Rampenlicht und erfordern von den Unternehmen ein Umdenken in Bezug auf ihre sozialen und ökologischen Verpflichtungen“, so Pierre-Francois Thaler, Co-Founder und Co-CEO von EcoVadis. „Wir sehen, dass sich die Verbesserungen beschleunigen, je weiter die Unternehmen in unserem Netzwerk auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit voranschreiten.“

Obwohl die Werte für nachhaltige Beschaffung in der Vergangenheit rückläufig waren, konnte dieses Thema in diesem Jahr einen Anstieg von 1,2 Punkten gegenüber 2020 verzeichnen (38,8 gegenüber 37,6). Die Leistung im Bereich Arbeits- und Menschenrechte war mit einem Durchschnittswert von 52,2 am höchsten von allen Themen. Allerdings gibt es in einigen Branchen nach wie vor Schwächen in Bezug auf die Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte, auf die im Bericht näher eingegangen wird.

Weitere Highlights des Index sind:

  • Die Bereitschaft in Bezug auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten ist nach wie vor gering: Nur 11 % der Unternehmen haben 2021 eine Lieferantenbewertung und 5 % eine interne Risikobewertung für Kinder- und Zwangsarbeit durchgeführt. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Gesetze zur Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte zunehmen, während die Internationale Arbeitsorganisation schätzt, dass die Zahl der Menschen, die Opfer von moderner Sklaverei sind, in den letzten fünf Jahren um 10 Millionen gestiegen ist.
  • Nachhaltigkeitsleistung verbessert sich trotz anhaltender Turbulenzen in der Lieferkette. Die durchschnittliche Nachhaltigkeitsbewertung erreichte 49,2 Punkte im Jahr 2021 und damit 1,7 Punkte mehr als in 2020. Dies entspricht einer Verdoppelung der von 2019 bis 2020 beobachteten Verbesserung um 0,9 Punkte, trotz der anhaltenden Störungen in der Lieferkette infolge der Pandemie. Der asiatisch-pazifische Raum war 2021 mit 1,8 Punkten die Region mit der stärksten Verbesserung.
  • Mehr Branchen überschreiten die 50-Punkte-Schwelle. Während im Jahr 2017 keine Branchengruppe mehr als 50 Punkte erreichte, haben inzwischen fünf diese Schwelle überschritten. Finanz-, Rechts- und Beratungsunternehmen (53,4) sind aufgrund ihrer guten Leistungen in den Bereichen Arbeit und Menschenrechte sowie Ethik an die Spitze der Branchenrangliste vorgerückt. Es folgt das Baugewerbe (51,5), gefolgt von der Lebensmittel- und Getränkeindustrie (51,4), der Schwerindustrie (50,5) und der Leichtindustrie (50).
  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verbessern sich schneller. Alle Unternehmensgrößen haben ihre Nachhaltigkeitsleistung zwischen 2017 und 2021 verbessert, aber KMU - die über 70 % der globalen Lieferketten ausmachen - haben im Fünfjahreszeitraum besser abgeschnitten als große Unternehmen. Obwohl große Unternehmen ihr bisher bestes Ergebnis erzielten, war ihre Verbesserungsrate um ~2 Punkte geringer als die der KMU.

Die Ergebnisse des Index - der globale und branchenbezogene Durchschnittswerte aus dem gesamten Netzwerk zusammenfasst - veranschaulichen die Tiefe der Erkenntnisse, die über die Plattform von den mehr als 800 Beschaffungs- und Finanzportfolio-Manager*innen gewonnen wurden. "Unternehmen, die konsequent eine auf Ratings basierende Engagement-Strategie anwenden, erreichen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette ein höheres Leistungsniveau im Nachhaltigkeitsmanagement - ein grundlegendes Element zur Risikominderung und Widerstandsfähigkeit der Lieferkette. Wenn diese Programme auf fortgeschrittenere Stufen reifen, können sie in den kommenden Jahren noch viel bedeutendere Verbesserungen erzielen", so Thaler weiter. 

Um die diesjährige Studie einzusehen klicken Sie bitte hier. Um individuelle Ansichten zu bestimmten Branchen, Geografien und Themen zu erstellen, besuchen Sie bitte das Tool Index Online.

 

Über EcoVadis

EcoVadis ist ein zweckorientiertes Unternehmen mit der Mission, die weltweit zuverlässigsten Nachhaltigkeitsbewertungen für Unternehmen bereitzustellen. Unternehmen jeder Größe verlassen sich auf die Expertise und die evidenzbasierten Bewertungen von EcoVadis, um die Nachhaltigkeitsleistung ihrer Geschäfts- und Handelspartner zu überwachen und zu verbessern. Die umsetzbaren Scorecards, Benchmarks, Carbon Action Tools und Einblicke helfen bei der Verbesserung ökologischer, sozialer und ethischer Praktiken in 200 Branchenkategorien und 175 Ländern. Branchenführer wie Johnson & Johnson, L'Oréal, Unilever, LVMH, Bridgestone, BASF und JPMorgan gehören zu den 100.000 Unternehmen, die mit EcoVadis zusammenarbeiten, um die Widerstandsfähigkeit, das nachhaltige Wachstum und die positiven Auswirkungen weltweit zu fördern. Erfahren Sie mehr auf ecovadis.com, Twitter oder LinkedIn.

 

Pressekontakt D-A-CH

Pia Pinkawa Training & Kommunikation für EcoVadis

+49 1577-1828380, presse_dach@ecovadis.com

 

Über den Autor

Pia Pinkawa

Als externe freiberufliche Expertin für nachhaltige Lieferketten, Kommunikation und Marketing unterstützt Pia EcoVadis in der deutschsprachigen Region. Sie ist zertifizierte interkulturelle Trainerin, Germanistin und Italianistin mit journalistischem Hintergrund und hat mehr als 7 Jahren Erfahrungen in den Bereichen verantwortungsvolle Beschaffung und globale Lieferketten.

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