CBAM: Überblick und Bedeutung für die Beschaffung

May 24, 2024 Pia Pinkawa

Der Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz CBAM, ist eine weitere Maßnahme der Europäischen Union im Rahmen des Green Deals, die darauf abzielt, den Klimawandel durch die Regulierung der CO2-Emissionen an den EU-Grenzen zu bekämpfen. Der Mechanismus soll verhindern, dass Unternehmen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Klimaschutzbestimmungen verlagern, ein Phänomen, das als "Carbon Leakage" bekannt ist. Ziel ist es, ein Level Playing Field zu schaffen, auf dem Importe und in der EU hergestellte Produkte gleichen Klimaschutzauflagen unterliegen.

Wie funktioniert der CBAM?

Der CBAM ist Teil des Europäischen Grünen Deals und wird durch EU-Gesetzgebung geregelt. International gibt es vergleichbare Initiativen, etwa in Kanada und Kalifornien, die jedoch in Umfang und Durchsetzung variieren. Der CBAM steht im Einklang mit den Richtlinien der Welthandelsorganisation und erhebt Abgaben auf Importe von Produkten in die EU, deren Herstellung in anderen Ländern mit höheren CO2-Emissionen verbunden ist. Zu den primär betroffenen Produkten zählen Eisen, Stahl, Zement, Düngemittel und Elektrizität. Die Abgaben berechnen sich aus den CO2-Emissionen, die bei der Herstellung dieser Produkte entstehen. Importeure müssen Zertifikate erwerben, die den Preis für die Emissionen widerspiegeln, der den in der EU geltenden Preisen für Emissionsrechte entspricht.

Auswirkungen auf die Beschaffung

Für Beschaffungsfachleute bedeutet der CBAM eine erhebliche Anpassung. Die Kosten für importierte Rohstoffe und Zwischenprodukte könnten steigen, was eine Neubewertung der Lieferketten erforderlich macht. Produkte, die über den EU-Grenzwerten liegen, werden zum Kostenfaktor. Es empfiehlt sich, Lieferanten zu identifizieren, die nachhaltigere Produktionsmethoden anwenden und im Vergleich geringere Emissionen aufweisen. Außerdem sind die kollaborative Zusammenarbeit mit Lieferanten und Innovationsentwicklung entscheidende Schritte, um den jeweiligen Product Carbon Footprint zu reduzieren und die Scope-3-Emissionen ganzheitlich zu minimieren.

Der Carbon Action Manager von EcoVadis ist eine Lösung zur Einbindung von Lieferanten ins THG-Management. Mit dem CAM können Sie das CO2-Emissionsrisiko und die Leistung Ihrer Lieferanten schnell einschätzen und sie je nach ihrem Reifegrad bedarfsgerecht einbinden. Sie erhalten Zugang zu Tools, um die Kompetenzen Ihrer Lieferanten aufzubauen und eindeutige Verbesserungen voranzutreiben, damit Sie Ihren Verpflichtungen zum Klimaschutz nachkommen.

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Über den Autor

Pia Pinkawa

Als externe freiberufliche Expertin für nachhaltige Lieferketten, Kommunikation und Marketing unterstützt Pia EcoVadis in der deutschsprachigen Region. Sie ist zertifizierte interkulturelle Trainerin, Germanistin und Italianistin mit journalistischem Hintergrund und hat mehr als 7 Jahren Erfahrungen in den Bereichen verantwortungsvolle Beschaffung und globale Lieferketten.

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