In Zeiten anhaltender Lieferkettenstörungen gelten Nachhaltigkeitsrisiken längst nicht mehr als „nice to have“ – sie sind existenzentscheidend. Wer diese Risiken nicht umfassend managt, riskiert steigende Betriebskosten, finanzielle Sanktionen und Reputationsschäden. Laut aktuellen Analysen bietet nachhaltige Lieferkettenführung aber auch immense Chancen: Umsatzsteigerung, stärkere Mitarbeitenden- und Kundenbindung sowie Beitrag zu einem systemischen Wandel. Unternehmen, die Nachhaltigkeit proaktiv entlang ihrer gesamten Lieferbasis verankern, schaffen echten Mehrwert.
Isolierte Initiativen verpuffen hingegen oft: Kritische Themen übersehen, Lieferanten überfordert, Aufwand doppelt – ohne zentrale Strategie droht Ineffektivität. Führende Beschaffer setzen daher heute auf integrierte Programme, die Nachhaltigkeit konsistent und skalierbar gestalten. Moderne Bewertungslösungen können Risiken transparent machen, Lieferanten auf ihrem Weg begleiten und Fortschritt aktiv fördern.
1. Branchenübergreifende und regionale Abdeckung von Risiken
Ihr Unternehmen arbeitet vermutlich in zahlreichen Einkaufskategorien – mit stark variierenden Nachhaltigkeitsrisiken je nach Branche und Region. Arbeitsrechte, Umweltbelastungen, ethische Konflikte – jedes Segment stellt unterschiedliche Anforderungen.
Eine moderne Lösung berücksichtigt diese Komplexität und informiert gezielt über branchenspezifische und regionale Risiken. Eine Plattform wie EcoVadis IQ etwa integriert strukturelle Faktoren in Lieferanten‑Mapping und liefert Ihnen frühzeitig Hinweise auf Hochrisikobereiche.
2. Themenbreite: Von CO₂ bis Menschenrechte
2025 zeigt: ESG beginnt nicht und endet nicht bei CO₂‑Werten. Klimaschutz bleibt zentral – doch soziale Themen wie Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen oder Diversität gewinnen ebenso an Relevanz. Dies verlangt ein strukturiertes Datenmanagement sowie klare Nachhaltigkeitsstrategien von den Unternehmen.
Während Unternehmen sich zwangsläufig auf die wesentlichen Probleme konzentrieren, die durch ihre Geschäftsaktivitäten und Betriebsstandorte definiert sind, müssen sie zur gleichen Zeit auch die gesamte Bandbreite der Risiken berücksichtigen, die in ihrer Lieferkette vorhanden sind.
Eine effektive Lösung zur Überwachung der Nachhaltigkeit umfasst Kriterien zur Bewertung dieser verschiedenen Risiken - von moderner Sklaverei über Antidiskriminierung bis hin zu Produktverwendung und End-of-Life-Praktiken. Sie sollte auch mit der zunehmenden Zahl von Standards und Initiativen abgestimmt sein, die Unternehmen dazu verpflichten oder ermutigen, über ein umfassendes Spektrum von Themen zu berichten. So werden bei den EcoVadis Ratings 21 Nachhaltigkeitskriterien in vier Kernthemenbereichen - Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung - berücksichtigt, um zu gewährleisten, dass alle Risiken bewertet werden. Sie basieren auf führenden Standards wie der Global Reporting Initiative, dem Global Compact der Vereinten Nationen und ISO 26000 - und berücksichtigen über 500 nachhaltigkeitsbezogene Vorschriften.
3. Vergleichbarkeit, Transparenz und Handlungsfähigkeit
Bewertungen müssen über reine Punktzahlen hinausgehen. Entscheidend sind Benchmarking‑Fähigkeit, branchen‐ und regionstypische Vergleichswerte, sowie erkennbare Entwicklungspfade. Nur dann können Beschaffungsteams nachhaltige Lieferantensteuerung betreiben und gesteuerte Verbesserungen anstoßen.
EcoVadis bietet detaillierte Scorecards mit Stärken, Verbesserungsfeldern und Prioritäten – ergänzt durch digitale Korrekturmaßnahmenpläne, Fortschrittsverfolgung und Anerkennung spürbarer Verbesserungen.
4. Nahtlose Integration in bestehende Prozesse
Um Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Beschaffungsfunktion Ihres Unternehmens zu bringen, müssen Sie in der Lage sein, sie in alle Prozesse einzubinden, einschließlich der Beschaffung, des Onboardings, der Ausschreibungen und Angebotseinholungen, des Lieferantenbeziehungsmanagements, der Auftragsvergabe und der jährlichen Überprüfungen.
Angesichts der sich beschleunigenden digitalen Transformation der Lieferketten wird es entscheidend sein, eine Lösung zu finden, die es Ihnen ermöglicht, wichtige Metriken und Erkenntnisse in bestehende Software-Suiten für das Liefermanagement zu integrieren. Im Idealfall verfügt die von Ihnen gewählte Lösung über eine Plattform, die mit führender Enterprise Resource Planning-Software - wie SAP Ariba Risk Aware, Coupa Spend Management, Synertrade und Jaggaer - und anderen standardmäßig für das Risikomanagement verwendeten Anwendungen integriert ist, um Zeit und Kosten zu sparen.
5. Unterstützung im Wandel – für Ihr Unternehmen und Ihre Lieferanten
Ein digitales Tool allein genügt nicht. Change Management ist entscheidend: interne Prozesse, Governance-Strukturen und Lieferantenkompetenzen müssen gezielt entwickelt werden.
Ein attraktiver Anbieter sollte deshalb nicht nur fachliches Programmmanagement unterstützen, sondern auch Schulungsressourcen, Netzwerkzugänge und Lernformate bieten – wie z. B. eine EcoVadis Academy mit E‑Learning-Modulen für die Lieferantenentwicklung.
Die passende Bewertungslösung für Lieferanten-Nachhaltigkeit bietet: ganzheitliche Risikoanalyse, thematische Tiefe, Vergleichbarkeit, technische Integration und gezielte Unterstützung beim Wandel. Wer ESG in der Lieferkette wirklich verankern will, braucht mehr als ein Tool – er braucht ein System.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie EcoVadis Sie beim Aufbau eines nachhaltigen Beschaffungsprogramms unterstützen können? Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch.
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